Raffael

Raffael – ein nahezu "göttlicher" Künstler: Als dieser wurde er schon im 16. Jahrhundert von Giorgio Vasari gefeiert. Zu Beginn des 19. Jahrhun-derts war der Raffael-Boom auf seinem Höhepunkt: Die Suche nach den sterblichen Überresten des Künstlers versetzte Geistliche, Gelehrte und Künstler in höchste Erregung.

Mon, 03/02/2020 - 22:45 By admin

Anlässlich seines 500. Todestages widmen die Staatlichen Museen zu Berlin Raffael zwei Sonderausstellungen in der Gemäldegalerie und im Kupferstichkabinett. Parallel zeigt das Kupferstichkabinett in seinem Kabinett in der Gemäldegalerie den zwölfteiligen Raffael-Zyklus des Künstlers Johannes Riepenhausen (1787-1860).

Raffael, der am Karfreitag 1483 geboren und 37 Jahre später, am Karfreitag 1520 verstorben war, soll auf eigenen Wunsch im Römischen Pantheon begraben worden sein. Doch der in der Accademia di San Luca ver-ehrte Schädel des Renaissance-Künstlers erwies sich im 19. Jahrhundert als Fälschung; die Grabstelle Raffaels aber ließ sich am 14. September 1833 tatsächlich im Pantheon ausfindig machen und seine Gebeine (ein-schließlich Schädel) konnten exhumiert werden – was für eine Sensation!

Der aus Göttingen stammende und in Rom lebende Künstler Johannes Riepenhausen ergriff die Chance, dieses Ereignis für sich zu nutzen. Schon 17 Jahre zuvor hatte er zusammen mit seinem inzwischen verstor-benen Bruder Franz eine Folge von Radierungen zum Leben Raffaels herausgebracht – die erste überhaupt, denn der Reproduktionsboom nach Raffael hatte sich bis dahin vor allem auf seine Werke und weniger auf sein Leben konzentriert.


Die Brüder Riepenhausen hatten 1816 zunächst die Kindheit des Genies in den Blick genommen. Nun überarbeitete Johannes Riepenhausen den Stoff, illustrierte alle wesentlichen Stationen des Künstlers und brachte 1833 in Rom einen zwölfteiligen Zyklus mit italienischen Bildunterschriften heraus. Zwei Jahre später erschien bei den Gebrüdern Rocca in Berlin und Göttingen die deutsche Ausgabe mit Erläuterungen zum Leben Raf-faels nach Vasari, welche das Kupferstichkabinett nun anlässlich des Raf-fael-Jahres im Kabinett in der Gemäldegalerie ausbreitet.

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