Die Stadt Schleswig (ca. 25.000 Einwohner) besitzt eine der schönsten norddeutschen Schlossanlagen. Schloss Gottorf, das bereits im Spätmittel erbaut und seitdem mehrfach erweitert wurde, diente zeitweise den dänischen Königen als Residenz. Heute ist es im Besitz des Landes Schleswig-Holstein und beherbergt zwei Landesmuseen, nämlich das Museum für Kunst- und Kulturgeschichte und das Museum für Archäologie.
In der Dauerausstellung des Museums für Kunst- und Kulturgeschichte können die Besucher sehr interessante sakrale Kunst des Mittelalters betrachten. Besonders erwähnenswert sind die Kunstwerke des Maler Lucas Cranach des Älteren, beispielsweise Illustrationen biblischer Geschichten, z.B.: "Jesus segnet die Kinder". Aber auch Bildnisse aus Renaissance und Barock sind in der Dauerausstellung zu finden. Das wertvollste Ausstellungsobjekt in diesem Museum dürfte eine Gutenberg-Bibel von 1452/54 sein!
Auch das Museum für Archäologie besitzt eine umfangreiche Dauerausstellung. Wer einen Einblick in die Ur- und Frühgeschichte Skandinaviens und Norddeutschlands gewinnen möchte, sollte sich viel Zeit für einen Besuch in diesem Museum nehmen! Der "Star" der Dauerausstellung ist sicherlich ein altes Ruderboot aus Holz. Es stammt aus der Zeit der Wikinger!
Beide Landesmuseen in Schloss Gottorf sind täglich außer montags geöffnet, und zwar dienstags bis freitags von 10.00 Uhr bis 17.00 Uhr und samstags und sonntags von 10.00 Uhr bis 18.00 Uhr. Außer den Dauerausstellungen bieten beide Landesmuseen auch Wechselausstellungen an.
Der wunderbar gepflegte Barockpark rund um Schloss Gottorf lädt nach dem Museumsbesuch noch zu einem ausgedehnten Spaziergang ein. Und kein Besucher sollte versäumen, den "Gottorfer Globus" zu besichtigen, der in einem Nebengebäude des Schlosses untergebracht ist. Dabei handelt es sich um einen riesigen hölzernen Ball, der außen wie ein Globus mit Erdteilen und Ländern bemalt ist. Innen (und das ist wirklich eine Sensation!) kann dieser Ball betreten werden. Wer hineingeht, findet die Innenwand des Balles ebenfalls bemalt, und zwar mit dem Sternenhimmel! Es handelt sich also um eine Art "frühes Planetarium", entstanden im 17. Jahrhundert. Berockgarten und Planetarium sind täglich außer montags von 10.00 bis 17.00 Uhr geöffnet.
Wer sich nach dem Besuch von Museen, Ausstellungen und Park ein wenig stärken möchte, könnte im Café "Occo" einkehren. Es ist in einem Pavillon nahe beim Schloss zu finden und hat täglich von 11.00 Uhr bis 17.00 geöffnet (Montag und Dienstag sind Ruhetage.).