Seit 1911 hat sich die Baugenossenschaft Freie Scholle eG den unterschiedlichen wohnungspolitischen Herausforderungen gestellt. 2020 profitierten 8183 Mitglieder von niedrigen Nutzungsgebühren von 6,09 €/m², die unter den ortsüblichen Mieten lagen.
Eigenbedarfskündigungen sind ebenso ausgeschlossen wie explodierende Mieten. Die Genossenschaft gehört den Mitgliedern, sie sind direkt durch Eigenanteile beteiligt. Alle Mitglieder können sich an den Entscheidungsprozessen beteiligen. In Workshops, Arbeitsgruppen, Versammlungen und Siedlungsgesprächen findet ein Dialog in Augenhöhe statt. Entscheidungen werden so nachvollziehbar und können so gemeinsam gestaltet werden.
Aus rund 146 Menschen besteht das Team im Unternehmensverbund. Diese erwirtschaften mit einer Bilanzsumme von 247 Millionen Euro einen Bilanzgewinn von 3,8 Millionen, die Eigenkapitalquote liegt bei 26,8 %. Es wurde eine Dividende in Höhe von 4 % auf die Geschäftsanteile ausgeschüttet. Auch im Geschäftsjahr 2020 wurden erhebliche Maßnahmen durchgeführt, um das Vermögen zu erhalten und langfristig zu steigern.
Rund 14,8 Millionen Euro sind in Modernisierungsmaßnahmen und Instandhaltungsmaßnahmen geflossen. Weitere 5,4 Millionen sind in die Neubautätigkeiten im Stadtumbau Stieghorst geflossen. Hier sind 26 barrierefreie Wohnungen entstanden. Modernisierungsmaßnahmen werden durchgeführt, damit die Attraktivität der Wohnungen steigt. Energetische Maßnahmen, die den CO²-Ausstoß reduzieren, gehören ebenso dazu wie Dachbegrünungen und Fenster mit Dreifachverglasung. Damit werden bis zu 225 Millionen Tonnen Co² pro Jahr eingespart.
Für den Modernisierungskostenblock wurden knapp 20 Millionen Euro bereitgestellt. Voraussetzung für die Nutzung einer genossenschaftlichen Wohnung ist Mitgliedschaft in der Genossenschaft Freie Scholle eG. Abhängig von der Wohnungsgröße müssen hier Geschäftsanteile zwischen 1300 Euro und 2150 Euro gezeichnet werden.